erneuerbare Energie

THG-Quote Geld verdienen

Fahren Sie bereits ein Elektroauto?
Dann können Sie seit diesem Jahr ganz nebenbei mit Ihrer THG-Quote Geld verdienen. Denn seit 2022 können Privatleute ein THG-Zertifikat beantragen und damit aktiv THG-Quotenhandel betreiben.

THG-Quote, was ist das?

Die THG-Quote ist die Abkürzung für Treibhausgasminderungsquote. Vereinfacht geht es darum, dass Unternehmen, die mehr als 5.000 Liter fossilen Brennstoff in Umlauf bringen der THG-Quotenpflicht unterliegen. Gesetzlich geregelt ist die THG-Quote im Bundes-Immissions-Schutz-Gesetz (BImSchG) und dem Energiesteuergesetz (EnergieStG).

Warum gibt es einen THG-Quotenhandel?

Unternehmen haben grundsätzlich mehrere Möglichkeiten ihre THG-Quote zu erfüllen. Sie können Ihren Umlauf an fossilen Brennstoffen reduzieren, indem Sie auf energiesparende Technologien umstellen oder die fossilen Brennstoffe gegen erneuerbare ersetzen. Ist diese Möglichkeit erschöpft und wird die THG-Quote trotzdem überschritten, droht eine Strafzahlung.

Unternehmen können aber auch THG-Zertifikate von anderen Unternehmen, erwerben und diese dann zusätzlich anrechnen lassen. Seit 2022 ist es jetzt auch für Privatpersonen möglich, ihre THG-Quoten zu verkaufen.

Lohnt es sich, seine THG-Quote zu verkaufen?

Unbedingt! Die THG-Quotenstrafe wurde erst kürzlich von 470 Euro auf 600 Euro pro Tonne Kohlendioxid angehoben. Damit steigt auch der Wert eines THG-Zertifikates. Bis zu 480 Euro sind im Moment drin, wenn Sie Ihre THG-Quote verkaufen.

Wie kann ich meine THG-Quote verkaufen?

Der einfachste Weg ist, sich bei einem Emissionshändler oder einem Energieunternehmen aktiv für eine THG-Quotenabtretung zu registrieren. Dabei müssen Sie einige Daten angeben, wie zum Beispiel welches Fahrzeug Sie fahren und Ihre Kontoverbindung. Der weitere Prozess läuft dann automatisch ab.

Möchten Sie den THG-Handel selbst in die Hand nehmen, lassen Sie Ihre THG-Quote beim Umweltbundesamt zertifizieren. Ist dies erledigt, machen Sie sich auf die Suche nach einem Käufer. Den Preis für Ihre THG-Quote ist auf diesem Weg theoretisch frei verhandelbar. In der Praxis werden Sie wohl kaum viel mehr als beim Emissionshändler bekommen, so dass sich der Aufwand kaum lohnt.

Wie finde ich den besten Preis für meine THG-Quote?

Derzeit liegt die Preisspanne für ein THG-Zertifikat bei 200 bis 480 Euro. Dabei ist der THG-Quotenkauf oft an unterschiedliche Bedingungen geknüpft. Es lohnt sich also, die Emissionszertifikatshändler untereinander zu vergleichen. Im Internet finden sich Vergleichsseiten, auf denen Sie die besten Preise ermitteln können.

Werden THG-Quoten auch an der Börse gehandelt?

Nein, denn THG-Zertifikate dürfen nur einmal abgetreten werden und danach nicht weiterverkauft. Daher macht ein Handel an der Börse, wo es um stetigen Kauf und Verkauf geht, wenig Sinn.

Woher weiß ich, wie hoch die THG-Quote meines Elektroautos ist?

Die THG-Quote eines Elektroautos hängt davon ab, wie viel fossilen Brennstoff es im Betrieb gegenüber einem festgelegten Referenzwert einspart. Theoretisch können Sie Ihre THG-Quote selber ausrechnen. Das ist aber mühsam und nicht zielführend, denn das Zertifikat müssen Sie ja trotzdem beantragen. Viel einfacher ist es, Ihre Fahrzeugdaten an den Emissionshändler weiterzugeben. Dieser berechnet Ihnen innerhalb weniger Minuten den Wert Ihrer THG-Quote online.

Kann ich für mein Hybridfahrzeug eine THG-Quote beantragen?

Da man bei einem Hybridfahrzeug nicht weiß, ob es in der Praxis mit fossilen Brennstoffen oder Elektrizität betrieben wird, sind Sie als Halter nicht berechtigt eine THG-Quote zu beantragen.

Kann ich für meine heimische Wallbox eine THG-Quote beantragen?

Normalerweise ist das nicht möglich. Allerdings können Sie als Gewerbetreibender Ihre Ladestation bei der Bundesnetzagentur registrieren und als halböffentliche Ladestation anmelden. Dann erhalten Sie etwa 15 Ct/kWh THG-Quote.