erneuerbare Energie
Die Ölheizung ist tot –
die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien
Ölheizung austauschen und
Förderungen kassieren
Jetzt geht es alten Ölheizungen an den Kragen. Der Gesetzgeber schreibt einen Austausch vor, sonst werden 50.000 Euro Bußgeld fällig. Gleichzeitig motiviert er aber auch mit hohen Förderungen. So viel bekommen Sie, wenn Sie jetzt Ihrer alten Ölheizung Ade sagen.
Die Ölheizung ist tot – die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien
Öl- und Gasheizungen waren in der Vergangenheit der Standard in deutschen Haushalten. Aber spätestens seitdem der Klimawandel immer mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rückt und die monatlichen Energiekosten steigen, suchen Hausbesitzer nach Alternativen. Das dringende öffentliche Interesse, die Energiewende voranzutreiben, besteht ebenfalls. Alte Heizkessel sollen sukzessive verschwinden. Damit das auch wirklich passiert, wird der Austausch alter Ölheizungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.
Konstant- und Niedrigtemperaturkessel haben ausgedient
Der Konstanttemperaturkessel zählt zu den ältesten in Deutschland verwendeten Ölheizungen. Sein Hauptmerkmal ist die konstant hohe Temperatur von 70 bis 90 Grad Celsius, die im Kessel gehalten werden muss. Das frisst Energie, denn über die Kesselwand geht viel Wärme verloren und die Temperatur kann auch nicht an die Wärmeanforderungen des Gebäudes angepasst werden. Zu der Nicht-Regulierbarkeit und dem Wärmeverlust kommt noch eine Korrosionsanfälligkeit als weiterer Nachteil eines Konstanttemperaturkessels hinzu.
Niedertemperaturkessel haben die Konstanttemperaturkessel weitestgehend abgelöst und wurden seit den 80‘er Jahren eingesetzt. Der Hauptunterschied zu ihren Vorgängern besteht vor allem darin, dass sie mit niedrigeren Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius arbeiten können. Spezielle Materialien verhindern Korrosion durch das dabei anfallende Kondenswasser. Ein weiterer Vorteil ist: Sie passen ihre Leistung an den schwankenden Wärmebedarf im Gebäude an. Möglich wird das über Außenfühler, die die Kesseltemperatur steuern. Die Energieeffizienz sowie der Wirkungsgrad werden so erhöht. Wenn diese Kessel richtig eingestellt sind, können die Geräte bis zu 87 Prozent der Energie eines Brennstoffs zum Heizen aufbereiten. Trotzdem geht immer noch sehr viel Energie verloren und die Niedertemperaturkessel können nicht mit moderner Technologie mithalten.
Brennwertkessel haben den besten Wirkungsgrad
Neuere Ölheizungen verwenden alle die Brennwerttechnik. Das Heizöl wird im Heizkessel erwärmt. Dann öffnet sich ein Magnetventil, das Öl wird mit der Einspritzdüse zerstäubt, in den Brennraum gesprüht und verbrannt. Bei einem modernen Brennwertkessel wird das Öl schon vor der Verbrennung verdampft. Dadurch wird die Verbrennung optimal genutzt, da das Öl wie ein Gas verbrennt und sich die Rußbildung so auf ein Minimum reduzieren lässt. Auch die Wärme von den Abgasen wird genutzt, sodass nur wenig über den Schornstein in die Umgebung gelangt.
Über einen Wärmetauscher wird die Energie für die Wassererwärmung im Heizkreislauf genutzt. Dafür ist eine bestimmte Vorlauftemperatur notwendig, um alle Heizkörper ausreichend zu versorgen. Je nach Dämmgrad des Hauses und vorhandenem Heizungssystem, kann diese höher oder niedriger ausfallen, was sich direkt an den verbrauchten Energiekosten widerspiegelt.
Wann besteht eine Austauschpflicht für alte Ölheizungen?
Das GEG trat am 01. November 2020 in Kraft und beschreibt die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden. Die deutsche Klimapolitik zielt darauf ab, CO2-Emissionen stark zu reduzieren. Um das zu erreichen, wurde die Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizungen im Gesetz verankert. Nach § 10 müssen alte Heizkessel mit Konstanttemperaturtechnik sowie Heizungsanlagen, die mit Öl befeuert werden und vor 1991 gebaut wurden, ausgetauscht werden. Für Ölheizungen im Neubau gibt es noch strengere Auflagen. Ein generelles Ölheizungsverbot gibt es zwar nicht, aber der neue Einbau von Ölkesseln ist ab 2026 verboten.
Das Alter kann man am Typenschild des Kessels ablesen oder man findet Informationen dazu im Protokoll des Kaminkehrers sowie in alten Bauunterlagen. Auch die Heizleistung ist ausschlaggebend. Es sind Kessel zwischen vier und 400 Kilowatt betroffen.
Welche Tauschmöglichkeiten bei Ölheizungen werden staatlich gefördert?
Bei Bestandsgebäuden kann man auf Gasbrennwerttechnik umrüsten oder komplett auf erneuerbare Energien setzen. Dazu gehören beispielsweise Wärmepumpen-Heizanlagen, Pelletheizungen und Kombianlagen mit Solarthermie.
Ein Ersatz der Ölheizung mit einem neuen Ölbrennwertkessel ist nur noch bis Ende 2025 zulässig und muss „renewable ready“ sein. Das bedeutet, dass man diese Heizanlage, um erneuerbare Energien ergänzen kann, wie zum Beispiel mit einer Solarthermieanlage. Durch die Solarthermie wird der Brennstoffbedarf und damit auch der CO2-Ausstoß gesenkt.
Für Hybridsysteme, zum Beispiel Gasbrennwerttechnik in Kombination mit Solarthermie, gibt es bis zu 30 Prozent staatliche Förderung. Ist die neue Heizanlage eine Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie oder Photovoltaik, werden 45 bis 50 Prozent bezuschusst, sofern die alte Heizung eine Ölheizung war. Lässt man sich durch einen Energieberater einen Sanierungsplan erstellen, kommen nochmals fünf Prozent Förderung on top. Der Einbau eines neuen Ölkessels wird hingegen nicht gefördert.
Den Heizungsaustausch sollten Sie nicht verpassen
Viele Heizungen laufen und laufen und die Notwendigkeit des Austauschs ist scheinbar nicht gegeben. Eigentümer sehen dann nicht ein, die Investition in Höhe von mindestens 8.000 bis 10.000 Euro in ein neues Heizsystem zu tätigen. Sie sollten sich aber darüber bewusst sein, dass Sie unter Umständen eine Ordnungswidrigkeit begehen. Wenn der Kaminkehrer feststellt, dass Sie eine Anlage älter als 30 Jahre oder mit Konstanttemperaturtechnik in Betrieb haben, dann kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro fällig werden, viel mehr Geld, als bei einer Heizungsmodernisierung fällig wird. Wenn Sie dann komplett auf erneuerbare Energien setzen, werden die Heizkosten sowie CO2-Emissionen gesenkt und der Staat gibt bei diesem Austausch am meisten dazu.