Lohnt sich die Reinigung der Photovoltaik-Anlage?

Photovoltaik reinigen

Photovoltaik reinigen: Alle zwei Jahre soll die Solaranlage gereinigt werden. Lohnt sich der Aufwand und was müssen Sie dabei beachten? Hier nachlesen!

Überblick

Photovoltaik reinigen

 – Saubermann-Image fürs Stromkraftwerk

Eine Solaranlage ist naturgemäß der jährlichen Witterung ausgesetzt. Regen, Schnee, Staub und Schmutz prasseln auf die glänzenden Module und mit der Zeit lagert sich dort einige s ab. Doch wann ist eine Reinigung der Photovoltaikanlage sinnvoll und wie viel Ertrag mehr bringt die Säuberungsaktion?

Putzen für mehr Strom

Grundsätzlich unterliegt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach einer natürlichen Reinigung durch Regen und Schnee. Dabei gilt: je steiler der Neigungswinkel, desto besser die Selbstreinigung. Die magische Zahl für Putzmuffel liegt dabei bei 12 Grad Neigung. Ab da und natürlich auch für steilere Installationen, sorgt schon ein kräftiger Regenschauer ab und an und der Schnee im Winter dafür, dass kaum Dreck auf den Solarmodulen liegen bleibt.

Aber, reicht das aus? Zum Vergleich können wir unsere Fensterscheiben oder unser Auto heranziehen. Auch da sorgt eine Säuberungsaktion ab und an wieder für besseren Durchblick. Und ähnlich sieht das auch bei der Reinigung von Photovoltaik aus. Zwischen zwei Prozent und sieben Prozent Ertragssteigerung kann eine regelmäßige Reinigung der Solaranlage bringen. Dabei ist entscheidend wie viel Feinstaub vor Ort in der Luft herumschwirrt. In Städten oder nahe einer viel befahrenen Straße setzt sich mehr Dreck ab, als in einsamen ländlichen Gegenden.

Photovoltaik-Reinigung

Mancher Dreck gefährdet die Anlage

Es gibt auch Verschmutzungen, die der Regen nicht abspült: Vogelkot zum Beispiel, der von der Sonne regelrecht am Modul festgebacken wird. Dieser sollte unbedingt ab und zu entfernt werden, denn der scharfe Kot kann die empfindliche Oberfläche angreifen.

Auch Dreck der sich in Ritzen und Kanten ansetzt gehört entfernt, denn hier können Flechten ansetzen.

Profi oder selber machen?

Wenn Sie jetzt entschieden haben, Ihre Photovoltaik zu reinigen, dann sollten Sie nicht sofort mit dem Putzlumpen aufs Dach klettern. Sie können stattdessen einen professionellen Reinigungsservice beauftragen. Die Reinigung kostet zwischen einem und drei Euro pro Quadratmeter. Dabei ist auch sichergestellt, dass alles fachgerecht vonstattengeht und der Fachbetrieb normalerweise auch für Schäden aufkommt. Denn wenn bei der Reinigung die Photovoltaik Schaden nimmt und keiner zahlt das, haben Sie sich einen Bärendienst erwiesen.

Wenn Sie trotzdem selber Hand anlegen wollen, dann kaufen Sie sich ein spezielles Reinigungswerkzeug, wie eine weiche Glasbürste mit einer Teleskopstange. No-Gos sind Dampfstrahler, Hochdruckreiniger und alle scharfen Reinigungsmittel. Sie sollten aber wirklich nur in Eigenregie den Wischer schwingen, wenn Sie wirklich sehr gut an die Solaranlage herankommen, beispielsweise über ein Dachfenster. Bitte klettern Sie keinesfalls aufs Dach!

Verwenden Sie am besten gar keine Reinigungsmittel oder höchstens Biohaushalts- oder Glasreiniger. Wasser aus dem Wasserhahn kann zu Kalkschlieren führen. In einigen Regionen Deutschlands sollten Sie darum lieber auf entkalktes Wasser zurückgreifen.

Und wie oft sollte man die Solaranlage reinigen?

In der Regel reicht eine Reinigung alle zwei Jahre völlig aus. Selbst bei Installationen, die einen Neigungswinkel unter 12 Grad aufweisen, müssen Sie nicht ständig putzen. Auf keinen Fall sollten die regelmäßigen Reinigungskosten teurer werden, als die potenzielle Ertragssteigerung, sonst lohnt sich der Aufwand nicht.