erneuerbare Energie

Mieterstrom

Mieterstrom erhält im EEG 2021 Aufwind. So profitieren Sie von dem günstigen Strom als Mieter. Das müssen Sie als Vermieter bei Mieterstrom beachten.

Mieterstrom-Modell

Lokal produziert, vor Ort genutzt

Deutsche Dächer funkeln durchgängig blau im Sonnenschein – das ist das Traumszenario, mit dem die Politik den notwendigen Ausbau der Photovoltaik hierzulande bewerkstelligen will. Allerdings scheiterte dies bislang an einem kleinen, aber feinen rechtlichen Umstand, bezüglich der Nutzung der Wohnimmobilien. Wurden diese nämlich von Mietern bewohnt, dann legten steuerliche und bürokratische Vorschriften der Installation einer Photovoltaikanlage durch den Eigentümer und Nutzung des Stroms durch die Bewohner einige Stolpersteine in den Weg. Mit der Novellierung des Mieterstrom EEG 2021 im Januar 2021 sind viele dieser Hürden beseitigt worden. Endlich wird das Mieterstrom-Modell zum attraktiven Konzept.

Was ist das Mieterstrom-Modell?

Mieterstrom bezeichnet ein Versorgungsmodell, bei dem der Strom im eigenen oder angrenzenden Haus produziert und direkt an die Mieter verteilt wird. Dabei nimmt der Strom keinen Weg über das öffentliche Stromnetz, sondern fließt, wie bei einer Nutzung durch den Eigentümer, in das Hausstromnetz. Jeder Mieter hat einen Stromzähler und rechnet direkt mit dem Betreiber der hauseigenen Stromanlage ab.

Mieterstrom EEG 2021

Viele Quellen für Mieterstrom

Beim Strom für die Mieter muss es nicht unbedingt immer Mieterstrom von Photovoltaik-Anlagen sein. Oftmals wählen die Mieterstrom-Anbieter einen Produktionsmix. So wird eine Photovoltaikanlage beispielsweise mit einem Blockheizkraftwerk kombiniert, um eine durchgängige Stromversorgung zu gewährleisten.

Die in der Novellierung des EEGs erstmalige Möglichkeit des Quartierbezugs unterstützt diesen Ansatz. Nun können auch Mieter in benachbarten Mietshäusern mit Mieterstrom mitversorgt werden.

Allerdings ist die Produktionsstätte weiterhin auf Wohnhäuser begrenzt. Das schließt die Installation beispielsweise auf Garagendächern aus. Darum bemängeln Experten, dass der Quartiersbezug in der Realität eigentlich nur eine halbe Lösung darstellt.

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Warum ist das Mieterstrom-Modell günstiger?

Weil Mieterstrom direkt verbraucht wird, fallen einige Kosten weg, die wir normalerweise mit dem Strompreis mitbezahlen.

  • Netzengelte
  • Konzessionesabgaben
  • Stromsteuer
  • Verschiedene Umlagen

Der Preis für den Mieterstrom setzt sich aus folgenden Posten zusammen:

  • Erzeugungskosten
  • Kosten für die Stromzähle
  • EEG-Umlage
  • Mehrwertsteuer

Nach der Novellierung des EEG fällt ab 2021 die Gewerbesteuer weg. Die Mieterstromzulage wird zudem angehoben, was das Modell noch attraktiver macht.

Mieterstrom 2021

mieterstrom-strommarkt-familie

Mieterstrom Lieferkettenmodell

Lieferkettenmodell endlich auch für Mieterstrom realisierbar

Will sich der Vermieter nicht selbst als Stromverkäufer betätigen, kann diese Funktion ein Dienstleiter übernehmen. Er ist zwischen den Vermieter als Anlagenbetreiber und den Mieter als Stromkunden geschaltet und übernimmt die Funktion des Stromversorgers mit allen daraus resultierenden Pflichten. Das sind die Ausgestaltung der Verträge mit den Stromkunden und die mitunter komplexen Meldepflichten gegenüber den Behörden und Netzbetreibern.

Das Konstrukt aus Anlagenbetreiber, Dienstleister zur Stromverteilung und Mieter als Kunde nennt man Lieferkettenmodell. Mit dem neuen EEG 2020 ist das Lieferkettenmodell nun auch rechtlich klar geregelt: Mieterstrom liegt auch dann vor, wenn ein Dienstleister zwischen dem Anlagenbesitzer und dem Mietstromkunden agiert. Der Vermieter läuft so keine Gefahr mehr, aus Versehen die Rolle eines Energieversorgers zu übernehmen, und damit seinen Status als förderberichtigter Anlagenbesitzer zu verlieren.

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Mieterstrom EEG Novelle 2021

Das EEG 2021 wird den Ausbau der Photovoltaik mit Mieterstrom voranbringen

Mieterstrom war bislang ein eher schwieriges Thema. Mit der Novellierung des EEG 2021 hat sich das nun endlich geändert. Vor allem der Wegfall der Gewerbesteuer und die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für das Lieferkettenmodell machen es Vermietern nun sehr viel einfacher, Mieterstrom in Ihren Immobilien zu realisieren.

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