ERNEUERBARE ENERGIE

Gemischtes Doppel:
Heizen und Lüften im Winter

So sparen Sie Geld: Richtig Heizen und Lüften. Die besten Tipps und    Strategien, um Energiekosten sofort zu senken. Sparen ohne frieren.

Überblick

Mit diesen Tipps wird Ihre nächste Heizkostenabrechnung zum Freudenfest

Wussten Sie, dass 73 Prozent des kompletten Energieverbrauchs eines Einfamilienhauses für die Raumwärme anfällt?  

So gibt es das Statistische Bundesamt in seiner „Umweltökonomischen Gesamtrechnungen für private Haushalte für 2018“ an. Und dieser Wert ist seit Jahren auf einem ähnlich hohen Niveau. 

Viel Spielraum für Sie, um selbst aktiv zu werden und die eigene Heizkostenabrechnung zu senken. Das klappt schon mit dem richtigen Konzept beim Heizen und Lüften.

Nicht frieren, sondern sparen heißt die Devise

Wer heute noch denkt, dass man für eine niedrige Heizkostenabrechnung frieren muss, der irrt. Moderne Technik und angepasstes Verhalten reduzieren die Heizkosten erheblich. 

Die wichtigsten Eckpfeiler sind dabei die korrekte Raumtemperatur, eine allzeit gewartete Heizungsanlage und richtiges Verhalten beim Heizen und Lüften.

Wie warm darf es sein?

Wissen Sie, dass ein Grad weniger Raumtemperatur durchgängig in etwa 6 Prozent an Heizkosten spart? Da lohnt es sich durchaus, genauer hinzusehen. Besonders gut, lässt sich die Raumtemperatur über Heizkörperthermostate mit einer Temperaturanzeige steuern. 

Hier können Sie direkt die gewünschten Grad Celsius einstellen. Wenn Sie solche Thermostate nicht haben, dann behelfen Sie sich mit einem Raumthermometer, das es für wenige Euro im Handel zu kaufen gibt.

Finger weg vom Thermostat: Lassen Sie die Heizung an!

Drehen Sie morgens, beim Verlassen des Hauses ihre Heizkörper ganz ab? Unser Rat: Lassen Sie das künftig. Viele wissen nicht, dass es viel mehr Energie kostet, einen kalten Raum aufzuheizen, statt ihn gleichbleibend temperiert zu halten.

Eigentlich ist das jedoch logisch: Die Wärmeenergie wird im Boden, den Wänden und dem Mobiliar gespeichert. Wenn Sie die Heizung abdrehen, dann kühlt die Luft aus und nach und nach auch der Rest des Raumes. Drehen Sie die Heizung abends wieder auf, müssen Sie nicht nur die Raumluft erwärmen, sondern auch alle darin befindlichen Objekte und den Raum selbst. 

Besser ist es, die Temperatur nur leicht abzusenken. Übrigens: an manchen Thermostaten befindet sich sogar extra kleine Stoppvorrichtungen. Mit diesen markieren Sie die Stellung für die Mindest- und die Maximaltemperatur. So geht es ganz leicht die Heizung zu regulieren.

Als optimal wird von Experten eine Absenkung von 2 Grad angesehen. Liegt ihre Wohlfühltemperatur zum Beispiel bei 21 Grad Celsius, dann sollten Sie in Ihrer Abwesenheit oder nachts den Raum auf 19 Grad abkühlen. So sparen Sie immerhin noch etwa 10 Prozent Heizkosten, rechnet man die Zusatzenergie, die Sie benötigen, um den Raum selbst wieder aufzuheizen, dazu.

Heizen im richtigen Takt

Es ist nicht nur entscheidend, auf wie viel Grad Sie Ihre Heizungen zurückdrehen, sondern auch wann. Sie sparen Energie, wenn Sie die Heizungen bereits eine Stunde bevor Sie zu Bett gehen, abregeln. 

Die gespeicherte Raumwärme reicht, damit Sie nicht frieren. Besitzer einer Fußbodenheizung können sogar noch früher runterschalten. Die Heizung ist so träge, dass sie noch für Stunden nachheizt. Allerdings sollte man hier auch bedenken, dass das ebenfalls andersrum gilt. Beim Aufheizen braucht eine Fußbodenheizung lang. Daher gilt hier ganz besonders die Regel: Niemals ganz abdrehen.

Lüften erklärt: kurz und schmerzlos

Lüften im Winter dient nicht nur der Sauerstoffzufuhr. Mit jedem Luftaustausch transportieren Sie Feuchtigkeit aus den Räumen nach draußen und beugen Schimmelbildung vor. Entscheidend ist aber, dass Sie die Fenster nicht kippen, sondern stoß lüften. Beim Kippen kühlt der Raum unnötig aus, während verhältnismäßig wenig Luft ausgetauscht wird.

Richtig geht es so:

  • Mindestens zweimal am Tag alle Fenster für zwei bis fünf Minuten öffnen.
  • Für Durchzug sorgen und warten, bis die Luft komplett ausgetauscht ist.
  • Dabei die Thermostate an den Heizkörpern komplett schließen.

Wann der Lüftungsvorgang abgeschlossen ist, erkennen Sie recht einfach an den Fenstern. Die warme, feuchte Luft kondensiert an der kalten Außenseite der Fenster. Hat sich der Beschlag verzogen, ist die Luft komplett ausgetauscht.

Vor einem übermäßigen Auskühlen der Räume brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Boden, Wände, Decken und Möbel haben so viel Wärmeenergie gespeichert, dass der Raum innerhalb weniger Minuten wieder auf Temperatur ist. 

Allerdings sollten Sie ihre Heizkörper während des Lüftens abdrehen. Der Thermostat reagiert sonst auf die kalt einströmende Luft und regelt den Heizkörper unnötig hoch. Wenn der Raum wieder temperiert ist, öffnen Sie die Ventile wieder.

Der letzte Schliff: Wärmebrücken dämmen

Wenn Sie noch mehr tun wollen, nehmen Sie die Dämmung ihrer Fenster und Rollokästen unter die Lupe. An diesen Stellen geht oft viel Energie verloren. Mit einfachen Mitteln und für wenig Geld rüsten Sie die Dämmung in Eigenregie nach.

Fast schon ein energetisches Verbrechen sind die in älteren Immobilien beliebten Heizkörpernischen. Sie sind prädestiniert dafür, als Wärmebrücken Ihre wertvolle Heizenergie zu verschwenden. 

Wenn Sie nicht ihren Garten heizen wollen, dann sollten Sie die Heizkörpernischen dämmen. Dafür benötigen Sie allerdings eine Fachfirma, die Ihnen die Radiatoren dafür ausbaut. Eventuell modernisieren Sie in diesem Zuge auch gleich ihre Heizungsanlage und investieren in moderne Flachheizkörper, die durch mehrstufige Heizplatten oder Ventilatoren noch mehr Energie sparen.