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Nachhaltiger Tourismus als Trend

Reisen ohne Reue

Urlaub, die schönste Zeit im Jahr! Viele Menschen nutzen ihre freie Zeit, um dem Alltag zu entfliehen und neue Orte kennenzulernen. Doch Tourismus unterliegt einem Wandel. Das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein der Reisenden ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Für ein Wochenende nach London jeten oder einen Kurztrip in die Karibik buchen, kann man das heute der Umwelt noch antun?

Und wie verhält es sich eigentlich vor Ort? Zerstört man vielleicht sogar durch den eigenen Urlaub die Natur oder die Kultur des Gastlandes? Diese Fragen bewegen ökologisch denkende Urlauber. Die Reisebranche hat reagiert und bietet einige Möglichkeiten, seine Jahresauszeit nachhaltig zu gestalten.

Überblick

Was bedeutet nachhaltig reisen?

Von nachhaltigem Tourismus spricht man, wenn Reisen so stattfinden, dass dabei die Umwelt, das Ökosystem und die Kultur am Zielort möglichst nicht belastet wird.

Noch besser ist es, wenn man mit seiner Reise die Zielregion gleichzeitig fördert. Wie genau lässt sich nachhaltiges Reisen also umsetzen?

Nachhaltiger Tourismus fängt schon bei der Anreise an

Natürlich ist es bequem in ein Flugzeug zu steigen, um schnell an seinen Zielort zu gelangen.

Allerdings trägt der Flugverkehr in hohem Maße zur Umweltverschmutzung auf unserem Planeten bei. Deshalb sollten Sie genau abwägen, ab wann eine Reise wirklich per Flugzeug angetreten werden muss.

Nachhaltig Reisen Tipps - Auf kurzen Strecken ausweichen

Kurzstrecken sollten Sie grundsätzlich ohne Flieger bewältigen. Die Zeitersparnis eines Fluges, gegenüber anderen Verkehrsmitteln, ist hier meistens gleich null.

Das Ein- und Auschecken, die Anreise zum Flughafen ist bei Kurzstrecken überproportional lang zur eigentlichen Flugzeit. Bis zu 700 Kilometer ist das Reisen per Bahn, Fernbus oder mit dem eigenen Auto umweltfreundlicher, als mit dem Flugzeug.

Gesteigert wird dies, durch die Anzahl der Passagiere im Verkehrsmittel. Wenn Sie also von A nach B mit dem Auto reisen müssen, dann nutzen Sie eine Mitfahrgelegenheit oder nehmen Sie selbst jemanden mit. Somit halbieren Sie ihren ökologischen Fußabdruck.

Mittel- und Langstrecken ökologisch kompensieren

Nicht jede Reise kann man auf dem Landweg antreten. Wenn Sie über den Ozean reisen oder weitere Strecken zurücklegen müssen, ist das Flugzeug unschlagbar schnell.

Damit es trotzdem ökologisch vertretbar bleibt, in den Flieger zu steigen, haben Sie die Möglichkeit eines CO2-Ausgleichs.Die Unternehmen myClimate oder Atmosfair bieten online CO2-Kompensationen an.

Man gibt dazu einfach seine Reisedaten auf der Webseite ein. Dann berechnet diese automatisch den CO2-Ausstoß und schlägt einen Betrag vor, den man einem klimafördernden Projekt spenden sollte, um diesen CO2-Ausstoß auszugleichen. Die Beträge sind gering. Bei einem Flug von München nach London fallen ungefähr 10 € Ausgleichszahlung an.

Übrigens: CO2-Zertifikate kann man auch verschenken, und so anderen Personen ebenfalls klimaneutrales Reisen ermöglichen. Wie reise ich nachhaltig? - zeigen

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Weitere Tipps

Am Urlaubsziel angekommen, hört nachhaltiges Reisen noch lange nicht auf. 

Versuchen Sie, ihr umweltfreundliches Verhalten aus dem Alltag auch an den Urlaubsort zu übertragen:

● Einkaufen mit dem Stoffbeutel statt mit Plastiktüten sollte selbstverständlich sein.

● Trennen Sie Ihren Müll, wenn Sie ihn nicht vermeiden können.

● Verzichten Sie auf Unternehmungen, die das Ökosystem vor Ort belasten oder zerstören:

Korallenriffe abtauchen, Delfine streicheln, auf Elefanten reiten oder mit Quads durch die Wüste heizen, all das ist kein nachhaltiger Tourismus.

Respektieren Sie die regionale Kultur. Machen Sie sich über Bräuche und Sitten am Urlaubsort kundig und verhalten Sie sich angepasst.Auch wenn es verlockend ist: Halten Sie sich mit Urlaubsfotos zurück. Einheimische und deren private Bereiche sollte man niemals ungefragt fotografieren.

Generell ist Mitdenken am Urlaubsort gefragt. Manchmal hat man die Möglichkeit „echtem kulturellem Brauchtum“ beizuwohnen. Ob das nun wirklich authentisch ist, oder für die Touristen inszeniert macht einen gewaltigen Unterschied. Verzichten Sie besser auf aufgesetzte Veranstaltungen. 

Und bitte: Stecken Sie Einheimischen, vor allem Kindern, kein Geld zu. Sie unterstützen damit eine Kultur des Bettelns und verhindern, dass sich die Menschen vor Ort einen Job suchen oder dass Kinder die Schule besuchen.

Unabhängig von der Anreise und dem Verhalten vor Ort gibt es auch bei der Reiseform selbst riesen Unterschiede in puncto Nachhaltigkeit.

Eine All Inclusive Reise ist zwar für Sie günstig aber für die Menschen vor Ort nicht so gut. Hier werden Lebensmittel und sonstige Verbrauchsgüter zentral eingekauft. Der Preisdruck ist oft hoch und die Einheimischen erzielen nur geringe Gewinne. Ohne All-In nutzen die Touristen die lokalen Händler und Restaurants und unterstützen so die regionale Infrastruktur. Pauschalreisen über große

Anbieter schlagen übrigens in die gleiche Kerbe. Worauf Sie wirklich verzichten sollten, sind Kreuzfahrten. Auch wenn die großen Schiffe viel an Bord zu bieten haben, umweltfreundlich sind sie nicht. Wer viel von Land und Leuten sehen will, der sollte lieber eine Rundfahrt mit dem Bus buchen.

Die Dauer der Reise ist ebenfalls eine Möglichkeit, die eigene Reise ökologischer zu machen. Je kürzer und weiter die Reise ausfällt, desto weniger nachhaltig ist sie. Die Dauer sollte daher mit der Entfernung des Reiseziels steigen. Wenn Sie also in ein Flugzeug steigen und eine Fernreise antreten,dann bleiben Sie am besten auch lange vor Ort, damit sich das Unterfangen ökologisch lohnt.

Sie haben sich entschieden und möchten gerne ihren nächsten Urlaub nachhaltig verbringen. Aber wo finden Sie nun passende Angebote, bei denen Sie sich sicher sein können, dass mit Land und Leuten tatsächlich achtsam verfahren wird?

Nutzen Sie spezielle Reiseportale, die sich auf nachhaltigen Tourismus spezialisiert haben. Auf sogenannten Öko-Reiseportalen, wie Bookitgreen oder Bookdifferent finden Sie Bio-Hotels im In- und Ausland. Zusätzlich zeigen einige Anbieter auch gleich den ökologischen Fußabdruck, den man bei dieser Reise hinterlässt, mit an. Diesen kann man dann wieder auf den bekannten Kompensationsportalen ausgleichen.

Wer die CO2-Kompensation direkt beim Buchen machen will, der kann das Portal Gutbürger.reisen nutzen. Die Reisen kosten hier dasselbe wie im Reisebüro, die Provision wird jedoch direkt an Atmosfair weitergegeben.

FAZIT

Nachhaltiger Tourismus ist nicht mehr aufzuhalten

Reisen ist eine tolle Möglichkeit, die Menschen der Erde zu vereinen. Im Urlaub lernt man so viel, kann Vorurteile abbauen und Erfahrungen über fremde Kulturen sammeln. Es wäre fatal, würde dies unserer Gesellschaft vor dem Hintergrund der Klimadiskussion verloren gehen. Doch Reisen muss sich ändern.

Ein ideales Zukunftsszenario könnte so aussehen: Die großen Ferienbomber, die jedes Jahr Tausende von Menschen an überfüllte Strände transportieren, sterben langsam aus und die Menschen wenden sich dem sanften und nachhaltigen Tourismus zu. So könnte die Urlaubsreise in 10 Jahren vielleicht kein Egotrip mehr sein, sondern eine echte kulturübergreifende Erfahrung.